Analysen zum Begriff „Dasein“

Das Wort „Dasein“ wird in philosophischen Lexika häufig verwendet. Eine Ursache ist seine Rolle, die es bei der Diskussion ontologischer Grundbegriffe in der Geschichte der Philosophie gespielt hat. Die Analyse von philosophischen und theologischen Lexika zeigt, dass sich die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs als Bezeichnung für Gesamtheiten von nichtmentalen und mentalen Existierenden, die noch Hegel verwendete, in der Existentialontologie Heideggers als auch in der Existenzphilosophie Jaspers’ und dem Existentialismus Sartres auf die umgangssprachliche Verwendung für menschliches Leben eingeengt hat. Daneben gibt es noch weitere Bedeutungen in der Theologie und im logischen Positivismus, sodass der Begriff insgesamt als philosophischer Terminus nicht geeignet ist.

Beispiele für entäußertes Mentales

In Ergänzung zum Text „Das entäußerte Mentale“ werden zahlreiche Beispiele für Bezeichnungen in Bezug auf ihre Verwendung im mentalen oder im Sinne als entäußertes Mentales analysiert. Dazu gehören folgende Zustände oder Vorgänge: Gedanke, Verstand, Lernen, Begriff, Wissen, Problem und Eigenschaften.

Das Ziel der Betrachtungen ist nicht eine Diskussion der betreffenden Begriffe, sondern das Verdeutlichen der Bedeutung und der Möglichkeiten der Unterscheidung der Verwendung von Bezeichnungen im mentalen und im entäußerten Sinne. Dies ist insbesondere für solche Bezeichnungen von Bedeutung, die sowohl im mentalen als auch im Sinne als entäußertes Mentales verwendet werden.

Es werden zahlreiche Beispiele für die unterschiedlichen Verwendungen in der Alltagssprache und wissenschaftlichen Publikationen angegeben, ein Schwerpunkt sind Beispiele aus Lernprozessen.

Das entäußerte Mentale

Ich halte es für  sinnvoll, eine neue ontologische Kategorie einzuführen, die ich als „entäußertes Mentales“ bezeichne. Sie ist die dritte Kategorie neben dem nichtentäußerten Nichtmentalem und dem nichtentäußerten Mentalem.

Mit diesem Text will ich den neuen Terminus explizieren, an Beispielen erläutern und auf einige Probleme hinweisen.

Meine Suche nach ähnlichen Gedanken in der philosophischen Literatur führte mich lediglich zu der Drei-Welten-Theorie von Popper, die Parallelen zu den dargestellten Auffassungen aufweist.

Zu den Termini bewusst, Bewusstsein und unbewusst

Es werden das Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache, drei philosophische Lexika, vier Lehrbücher bzw. Lexika der Psychologie und neun, teilweise populärwissenschaftlichen Publikationen führender Neurowissenschaftler in Bezug auf die angegeben Bedeutungen und die Verwendung der Termini analysiert. Die Ergebnisse der Analysen zeigen, dass in allen drei Wissenschaften die Termini mit teilweise sehr unterschiedlichen Bedeutungen verwendet werden. Es wird die Frage nach dem Sinn und Nutzen insbesondere des Terminus „Bewusstsein“ aufgeworfen und Vorschläge unterbreitet, wie dieser Terminus sinnvoll in eingeschränkter Weise verwendet werden kann und wie heute damit beschriebenen Problemkreise auch ohne den Terminus auskommen können.

Analysen zu den Wörtern „Materie“ und „materiell“

Die Wörter „Materie“ und „materiell“ treten im Alltag selten, in philosophischen Texten aber häufig auf. Die Verwendungsweisen beider Wörter, insbesondere auch von „materiell“, werden analysiert, wobei sich erhebliche Unterschiede zeigen.

Weiterhin wird die Bedeutung des Wortes „Materie“ in der Physik untersucht. Wie gezeigt wird, ist eine allgemein akzeptierte Erklärung nicht möglich, da sich die Auffassungen von Physikern unterscheiden. Die Erkenntnisse zu Elementarteilchen sind zudem nicht mit den philosopischen Materieauffassungen vereinbar.

Es werden zahlreiche Gründe angeführt, dass diese Wörter als phiolosophische Termini nicht geeignet sind.

Analyse der Termini Gedankliches, Mentales, Kognitives, Psychisches, Geistiges und Ideelles

Es ist ein geeigneter Begriff gesucht, mit dem Gedanken, Vorstellungen, Theorien oder andere mit dem Denken und Fühlen des Menschen verbundene Vorgänge und Zustände im Gehirn eines Menschen erfasst werden können.

Bei den Analysen bin ich auf zahlreiche Widersprüche und Probleme in der untersuchten Literatur gestoßen. So werden die Termini selten ausführlich expliziert, mit sehr unterschiedlicher Häufigkeit und in unterschiedlichen teilweise nicht kompatiblen Zusammenhängen verwendet.

Für alle Termini werden ihre Bedeutungen in der Literatur zusammengestellt und kommentiert.

Im Vergleich aller Termini zeigt sich, dass nach den aufgestellten Auswahlkriterien der Terminus „Mentales“ am geeignetsten ist. Zusammen mit seiner Negation, dem Nichtmentalen, wird er in allen Beiträgen als Grundkategorie des Existierenden verwendet.

Analyse zu den Termini Existierendes, Entität, Sein und Seiendes

Es wird ein Terminus gesucht, der geeignet ist, alles was existiert zu erfassen. Dazu werden die Bedeutungen folgender Wörter und eventuell Abwandlungen in der Alltagssprache und der Philosophie untersucht: Existierendes, Entität, Sein und Seiendes. Dabei zeigt sich, dass der Terminus „Existierendes“ am geeignetsten ist. Er erfüllt alle Anforderungen an die Auswahl von Termini und kann ohne definitorische Probleme als gesuchter Oberbegriff verwendet werden. Eingehende Analysen der Verwendung der häufig auftretenden Termini „Entität“ und „Sein“, insbesondere ihrer Kollokation mit Substantiven und Adjektiven ergeben unterschiedliche Bedeutungen und transzendentale Bezüge.

Analysen zu den Termini Wesen und Erscheinung

In der Alltagssprache aber auch in philosophischen Texten gibt es unterschiedliche Bedeutungen der beiden Termini. In der Analyse werden insbesondere Verwendungen von „Wesen“ der Philosophie untersucht. Neben Statistiken zu Kollokationen wird die Natur des Wesens, der Zusammenhang von Wesen, Begriff und Definition näher betrachtet. Beide Termini erfüllen wegen der Bedeutungsvielfalt und auch ihrer Relevanz für die Theologie nicht die Auswahlkriterien. Es wird aber wie in anderen Fällen auch aufgezeigt, wie sie auch ohne den Status eines Terminus in bestimmten Kontexten sinnvoll verwendet werden können.

Analyse zu den Termini Ding, Sache, Gegenstand und Objekt

Es wird ein Terminus für ein beliebiges einzelnes Existierendes gesucht. Während die Wörter „Ding“ und „Sache“ aufgrund ihrer zahlreichen unterschiedlichen Bedeutungen in der Alltagssprache und in der Philosophie nur eingeschränkt verwendbar sind, sind die Wörter „Gegenstand“ und „Objekt“, die neuzeitlich oft synonym verwendet werden, als philosophische Termini geeignet, wenn durch adjektivische oder substantivische Zusätze die Bedeutungen im Kontext eingeschränkt werden. Im Ergebnis der Analysen werden die Bedeutungen beider Termini und ihre Bezüge zu anderen Termini zusammengestellt.

Analysen zu den Termini Realität und Wirklichkeit

Die Wörter „Realität“ und „Wirklichkeit“ werden häufig in der Alltagssprache und auch in der Philosophie synonym verwendet. Genauere Analysen ihrer Verwendung zeigen aber durchaus teilweise unterschiedliche Bedeutungen. Diese Unterschiede können nur in der deutschen Sprache zum Ausdruck gebracht werden, da es in anderen Sprachen ein analoges Begriffspaar nicht gibt. Während Realität in sich selbst steht, autonom und unabhängig von subjektiven Bedingungen und vom Erkenntnisprozess ist, ist die Kluft zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Wirklichkeit ist der Hauptprobleme im gesellschaftlichen Leben und insbesondere in den politischen Debatten der heutigen Zeit.

Der aktuelle Text ist eine Überarbeitung und substantielle Ergänzung des Textes zur Analyse der Begriffe Realität und Wirklichkeit vom 26.5.2021. Mit der von mir entwickelten Kategorie des äußerten Mentalen können zahlreiche bisher ungelöste oder unklare Fragen der Begriffsbildung in neuer Weise bearbeitet werden. Es wird eine ausführliche Explikation der beiden Begriffe angegeben, bei der viele in der Literatur gefundenen Aspekte berücksichtigt werden.

Analysen zu den Wörtern Prozess, Vorgang und Ereignis

Die Analysen zu den Wörtern Prozess, Vorgang und Ereignis erwiesen sich als umfangreich und vielschichtig, obwohl es sich dem Anschein nach um keine anspruchsvollen Termini handelt. Während die Wörter „Prozess“ und „Ereignis“ in allen drei untersuchten Lexika als Stichwörter und damit philosophische Termini enthalten sind, wird das Wort „Vorgang“ zwar oft verwendet aber nicht expliziert. Die Analysen ergaben, dass die Wörter „Prozess“ und „Ereignis“ in der Philosophie mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet werden, die teilweise kein Bezug zu ihrer alltagssprachlichen Verwendung haben. Im Text wird vorgeschlagen, begründet und an Beispielen erläutert, dass das Wort „Vorgang“ eine geeignete Alternative zur allgemeinverständlichen Darstellung und Analyse des Realen ist. Es wird eine ausführliche Explikation des Wortes „Vorgang“ und auf dieser Grundlage einer bestimmten Bedeutung des Wortes „Ereignis“ vorgestellt. Die Konstruktivität des so erklärten Begriffs „Vorgang“ wird in einem umfangreichen Beispiel aus dem Buch von Quante (2020) zur philosophischen Handlungstheorie erläutert.