Sinnliche Gewissheit“ in verständlicher Sprache

Die Texte von Hegel gelten als schwer verständlich. Ein Grund ist, dass er ständig zwischen zwei verschiedenen Sichtweisen wechselt, so der Sicht auf mentale Zustände und Vorgänge im Kopf eines Menschen und der Sicht auf nichtmentale Objekte, die von einem Menschen verinnerlicht wurden. Damit verbunden ist, dass zentrale Termini wie „Wissen“ und „Begriff“ in zwei unterschiedlichen Bedeutungen verwendet werden.  Im Ergebnis meiner Analysen zu philosophischen Begriffen, insbesondere zum Begriff Bewusstsein, und der Einführung der neuen ontologischen Kategorie des entäußerten Mentalen habe ich einen neuen Zugang zu Hegels Text zur „sinnlichen Gewissheit“ gefunden. In dem Beitrag wird der gesamte Text von Hegel in eine verständliche Sprache übertragen.

Weiterhin schlage ich an Beispielen vor, wie mit den Argumentationen von Hegel gegen das Niveau der sinnlichen Gewissheit insbesondere im Alltag aber auch in der Wissenschaft Ansätze für diskursive Auseinandersetzungen gefunden werden können.

Zum spekulativen Denken bei Hegel

Es werden Texte zum spekulativen Denken und zur spekulativen Methode von Hegel und anderen Autoren zusammengestellt und kommentiert. Um die Grundgedanken von Hegel, die ich für fundamental halte, zu bewahren, wird vorgeschlagen, die missverständlichen Wörter „Spekulation“ und „spekulativ“ in der Hegelschen Bedeutung zu vermeiden und von einem „Denken in Gegensätzen“ zu sprechen. Der Begriff „Denken in Gegensätzen“ wird expliziert und an drei Beispielen erläutert.

Analyse von Beiträgen zu Problemen der „sinnlichen Gewissheit“

Mit dem Abschnitt „Die sinnliche Gewissheit oder das Diese und das Meinen“ beginnt Hegel in der Phänomenologie des Geistes seine Beschreibung des Gangs der Erkenntnis bis zum absoluten Wissen. Zu diesen elf Seiten gibt es eine große Anzahl von interpretativen Texten. Für die Analyse wurden acht Texte von Hegel-Forschern ausgewählt. Der Umfang der Texte schwankt zwischen fünf und 64 Seiten. Die Interpretationen unterscheiden sich teilweise erheblich. Nach der Darstellung wesentliche Inhalte der Texte und jeweils kurzen Bemerkungen erfolgt eine vergleichende Analyse nach selbst gewählten Kriterien. Nach einer Betrachtung von drei Beispielen für Forschungsprojekte werden Schlussfolgerung für die Konzeption eines Erkenntnisprozesses unter Verwendung wesentlicher Ideen von Hegel bei Vermeidung seiner Termini vorgestellt.

Die Entstehung der Grundidee von Hegel nach Henrich (1988)

Henrich untersucht den Einfluss der Gedanken von Hölderlin auf Hegel. Obwohl im gesamten Werk von Hegel der Name Hölderlin nicht einmal auftritt, ist es nach der Ansicht von Henrich gerade Hölderlin gewesen, der „Hegel als Philosophen den wichtigsten, den letzten prägenden Anstoß“ gab. Das in Weiterentwicklung des Ansatzes von Hölderlin bei Hegel entstandene Identitätsprinzip ist die Grundidee, die sein gesamtes Werk durchzieht. Hölderlin hat seine Gedanken am Beispiel der Liebe entwickelt, die er Vereinigung von Gegensätzen im Menschen interpretiert.

Zur Kritik an Hegel

Es werden grundlegende Kritiken der Hegelschen Philosophie von Schopenhauer, Popper und Schnädelbach sowie Kritiken zu einzelnen Problemen durch Schelling, Trendelenburg, Stirner und Marx referiert. Als einen möglichen Hintergrund für die prinzipielle Ablehnung der hegelschen Auffassungen werden Leben und Werk der drei erstgenannten Philosophen kurz beleuchtet. Zu der Kritik von Marx an Hegel werden Betrachtungen von Wagenknecht und Henrich zum Verhältnis von Hegel und Marx dargestellt.

Zu jeder der kritischen Positionen gebe ich Überlegungen und Gegenargumente an.