Analysen zum Wort „Nichts“ in philosophischen und theologischen Texten

Es wurden philosophische und theologische Lexika sowie Monographien von Hegel, Sartre, Bloch, Neumann und Lütkehaus in Bezug auf Bedeutungen Verwendungen des Wortes „Nichts“ analysiert und ausgewählte Zitate aus den Publikationen zusammengestellt. Die Auswertung erfolgte nach zehn verschiedenen Kriterien. Es zeigten sich unter anderem zahlreiche Probleme in der Unterscheidung zu den Wörtern „nichts“, „Nichtsein“ und „Nicht“. In Bezug auf die Auffassungen von Hegel wird auf typische Fehlinterpretationen eingegangen. Der Inhalt der speziellen Fassungen des Begriffs „Nichts“ bei Sartre und Bloch lassen sich auch durch andere Termini zum Ausdruck bringen. Es wird belegt, dass „Nichts“ ein zentraler Terminus zahlreicher Religion ist.

Zusammenfassend wird eingeschätzt, dass es nicht sinnvoll ist, einen philosophischen Begriff „Nichts“ zu explorieren. Dagegen spricht auch, dass es nur im Deutschen möglich ist, Begriffe zu bilden, die sich nur in der Groß- und Kleinschreibung unterscheiden.

Analysen zu den Begriffen bewusst, Bewusstsein und unbewusst

Es werden die Bedeutungen der Begriffe in der Alltagssprache untersucht und dazu das Digitale Wörterbuch der Deutschen Sprache, das Deutsche Universalwörterbuch und die Internetenzyklopädie Wiktionary herangezogen. Es zeigt sich, dass die Wörter „bewusst“ und „Bewusstsein“ ausgewiesene Bedeutungen haben, die teilweise in engem Zusammenhang stehen, sodass Formulierungen mit „Bewusstsein“ in der Alltagssprache durch Formulierungen mit „bewusst“ ersetzt werden können.

Die Analysen von drei philosophischen Lexika, vier Lehrbücher bzw. Lexika der Psychologie und neun, teilweise populärwissenschaftlichen Publikationen führender Neurowissenschaftler in Bezug auf die Verwendung der Begriffe zeigen, dass in allen drei Wissenschaften die Begriffe teilweise sehr unterschiedliche Bedeutungen haben. Es wird die Frage nach dem Sinn und Nutzen insbesondere des Terminus „Bewusstsein“ aufgeworfen und Vorschläge unterbreitet, wie dieser Terminus sinnvoll in eingeschränkter Weise verwendet werden kann und wie heute damit beschriebenen Problemkreise auch ohne den Terminus auskommen können. Es werden weiterhin Wortkombinationen mit dem Stammwort „Bewusstsein“ zusammengestellt, die ausgewiesene Bedeutung haben, sowie Vorschläge zur Einordnung des Unbewussten unterbreitet.

Der Text ist eine neue Fassung des entsprechenden Textes vom 09.03.2022.

Analysen zum Wort „Ereignis“

Der Text enthält die Ergebnisse einer Analyse von drei Wörterbüchern der deutschen Sprache und drei philosophischen Lexika zu den Bedeutungen und der Verwendung des Wortes „Ereignis“. In der Alltagssprache bezeichnet Ereignis meist einen Vorgang, dessen Verlauf bzw. eines seiner Resultate von Personen oder Personengruppen als etwas Besonderes angesehen wird. In der Philosophie gibt es zahlreiche unterschiedliche und auch gegensätzliche Bedeutungen, die ausführlich analysiert und zusammengefasst werden. Im Ergebnis der Analysen wird ein Vorschlag zur Explikation eines philosophischen Begriffs „Ereignis“ unterbreitet, der mit seiner alltagssprachlichen Verwendung in wesentlichen Momenten kohärent ist. Es erfolgt an mehreren Stellen eine Auseinandersetzung mit Inhalten und Beispielen aus dem Buch von Quante (2020): Philosophische Handlungstheorie.

Zu den Begriffen Prozess, Vorgang und Zustand

Die Analysen zu den Wörtern Prozess, Vorgang und Zustand erwiesen sich als umfangreich und vielschichtig, obwohl es sich dem Anschein nach um keine anspruchsvollen Termini handelt. Während die Wörter „Prozess“ und „Ereignis“ in allen drei untersuchten Lexika als Stichwörter und damit philosophische Termini enthalten sind, wird das Wort „Vorgang“ zwar oft verwendet und ist Grundlage vieler Begriffserklärungen, wird aber nicht expliziert.

Der Grundgedanke einer im Text vorgeschlagenen Explikation des Wortes „Vorgang“ in philosophischem Sinne ist, einen Vorgang als Veränderung von Merkmalen eines Objektes zu erklären. Mit der umgangssprachlichen Bedeutung von Vorgang als einem Geschehnis oder Ablauf wird nur die äußere Seite erfasst. Die Bestimmung des Objektes, eines Merkmals und seiner Veränderungen führt zu einer tieferen Analyse der äußeren Erscheinung. Es wird ein formales Moment angegeben, das den Begriff als Terminus bestimmt, und zahlreiche nichtformale Momente mit Beispielen.

Das Wort „Zustand“ wird in den philosophischen Texten zwar häufig verwendet, aber abgesehen von einem knappen Ansatz ebenfalls nicht expliziert. Es wird ein Vorschlag zur Bestimmung des Terminus „Zustand“ durch ein formales Moment und des Begriffs „Zustand“ durch zahlreiche nichtformale Momente unterbreitet.

Analysen zu den Wörtern „verändern“ und „Veränderung“

Die Wörter „verändern“ und „Veränderung“ werden in der Alltagssprache oft verwendet und haben einen allgemein verständlichen und eindeutigen Inhalt. Alle Erklärungen führen allerdings auf einen begrifflichen Zirkel. Die Erklärung als philosophische Termini erweist sich ebenso als schwierig. In den fünf untersuchten Lexika gibt es nur einen ernsthaften Versuch, der aber mit zahlreichen Problemen behaftet ist. Bei den Analysen zeigte sich, dass zahlreiche Begriffe wie Entwicklung, Fortschritt und Prozess auf den Begriff der Veränderung zurückgeführt werden.

In dem Beitrag wird ein neuer Vorschlag für einen philosophischen Begriff der Veränderung unterbreitet, der auf den erklärten Begriffen „Merkmal“ und „Eigenschaft“ beruht. Dabei wird unterschieden zwischen einem allgemeinen Begriff der Veränderung und den speziellen zeitlichen Veränderungen. Es wird gezeigt, dass der Begriff der Stetigkeit von Funktion mit dem allgemeinen Begriff der Veränderung kompatibel ist. Weiterhin wird als Anwendung des Begriffs der zeitlichen Veränderung der Begriff der physikalischen Bewegung als Ortsveränderung definiert und mit einem Zugang von Hegel verglichen.

Analysen zur Verwendung der Wörter „Sein“ und „Nichts“ in der Alltagssprache

Zur Analyse der Bedeutung der Wörter wurde das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS), die Internet Enzyklopädie Wiktionary sowie das Deutsche Universalwörterbuch (2023) verwendet. Neben den angegebenen Bedeutungen wurden insbesondere die jeweils 20 genannten Beispiele für Kollokationen im DWDS analysiert. Dabei zeigten sich im Vergleich mit dem Verb „sein“ und dem Indefinitpronomen „nichts“ Probleme in der Zuordnung zu den Substantiven „Sein“ und „Nichts“, wodurch deren angegebene Frequenzen nicht der Realität entsprechen können.

Das Wort „Nichts“ wird in der Alltagssprache in unterschiedlichen Bedeutungen verwendet wird. Es scheint allerdings recht wenige Beispiele zu geben, in denen das Wort in der in den Quellen angegebenen Hauptbedeutung einer vollständigen Abwesenheit von Objekten verwendet wird.

Die Wörter „Sein“ und „Nichts“ besitzen in der Alltagssprache unterschiedliche, aber jeweils explorierbare Bedeutungen, die keinen oder nur einen geringen metaphysischen Charakter haben, wie oft in der Philosophie und Theologie.

Analysen zu den Wörtern „Existierendes“, „existieren“ und „Nichtexistierendes“

Es werden Angaben zu Bedeutung der Wörter „Existierendes“, „existieren“ und „Nichtexistierendes“ in drei Wörterbüchern zur Alltagssprache sowie in drei philosophischen und zwei theologischen Lexika untersucht. Das Wort „Existierendes“ wird im Alltag äußerst selten und in den philosophischen und theologischen Lexika sehr selten verwendet. Das Wort „Nichtexistierendes“ kommt in der Alltagssprache und in den Lexika nicht oder äußerst selten vor. Zu beiden Wörtern gibt es keine Einträge in den Nachschlagewerken.

Das Wort „existieren“ im Sinne von „da sein, vorhanden sein“ ist ein üblicher Bestandteil der Alltagssprache und wird auch mit der gleichen Bedeutung in der Philosophie verwendet. Es tritt zusammen mit seinen Verbformen (darunter auch „existierend“) in den philosophischen Wörterbüchern oft bzw. häufig auf.

Aufgrund der häufigen Verwendung und Verständlichkeit des Verbes „existieren“ und seiner Verbformen kann davon ausgegangen werden, dass die Wörter „Existierendes“ und „Nichtexistierendes“ trotz der sehr seltenen Verwendung auch im Alltag intuitiv im Sinne von „Vorhandensein“ bzw. „Nichtvorhandensein“ verständlich sind. Der Termini „Existierendes“ und „Nichtexistierendes“ erfüllen alle Anforderungen an die Auswahl von Termini.

Analysen zu den Begriffen „Dasein“ und „Sosein“

Das Wort „Dasein“ wird in philosophischen Lexika häufig verwendet. Eine Ursache ist seine Rolle, die es bei der Diskussion ontologischer Grundbegriffe in der Geschichte der Philosophie gespielt hat. Die Analyse von philosophischen und theologischen Lexika zeigt, dass sich die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs als Bezeichnung für Gesamtheiten von nichtmentalen und mentalen Existierenden, die noch Hegel verwendete, in der Existentialontologie Heideggers als auch in der Existenzphilosophie Jaspers’ und dem Existentialismus Sartres auf die umgangssprachliche Verwendung für menschliches Leben eingeengt hat. Daneben gibt es noch weitere Bedeutungen in der Theologie und im logischen Positivismus, sodass der Begriff insgesamt als philosophischer Terminus nicht geeignet ist.

Beispiele für entäußertes Mentales

In Ergänzung zum Text „Das entäußerte Mentale“ werden zahlreiche Beispiele für Bezeichnungen in Bezug auf ihre Verwendung im mentalen oder im Sinne als entäußertes Mentales analysiert. Dazu gehören folgende Zustände oder Vorgänge: Gedanke, Verstand, Lernen, Begriff, Wissen, Problem und Eigenschaften.

Das Ziel der Betrachtungen ist nicht eine Diskussion der betreffenden Begriffe, sondern das Verdeutlichen der Bedeutung und der Möglichkeiten der Unterscheidung der Verwendung von Bezeichnungen im mentalen und im entäußerten Sinne. Dies ist insbesondere für solche Bezeichnungen von Bedeutung, die sowohl im mentalen als auch im Sinne als entäußertes Mentales verwendet werden.

Es werden zahlreiche Beispiele für die unterschiedlichen Verwendungen in der Alltagssprache und wissenschaftlichen Publikationen angegeben, ein Schwerpunkt sind Beispiele aus Lernprozessen.

Das entäußerte Mentale

Ich halte es für  sinnvoll, eine neue ontologische Kategorie einzuführen, die ich als „entäußertes Mentales“ bezeichne. Sie ist die dritte Kategorie neben dem nichtentäußerten Nichtmentalem und dem nichtentäußerten Mentalem.

Mit diesem Text will ich den neuen Terminus explizieren, an Beispielen erläutern und auf einige Probleme hinweisen.

Meine Suche nach ähnlichen Gedanken in der philosophischen Literatur führte mich lediglich zu der Drei-Welten-Theorie von Popper, die Parallelen zu den dargestellten Auffassungen aufweist.

Analysen zu den Wörtern „Materie“ und „materiell“

Die Wörter „Materie“ und „materiell“ treten im Alltag selten, in philosophischen Texten aber häufig auf. Die Verwendungsweisen beider Wörter, insbesondere auch von „materiell“, werden analysiert, wobei sich erhebliche Unterschiede zeigen.

Weiterhin wird die Bedeutung des Wortes „Materie“ in der Physik untersucht. Wie gezeigt wird, ist eine allgemein akzeptierte Erklärung nicht möglich, da sich die Auffassungen von Physikern unterscheiden. Die Erkenntnisse zu Elementarteilchen sind zudem nicht mit den philosopischen Materieauffassungen vereinbar.

Es werden zahlreiche Gründe angeführt, dass diese Wörter als phiolosophische Termini nicht geeignet sind.

Analyse der Termini Gedankliches, Mentales, Kognitives, Psychisches, Geistiges und Ideelles

Es ist ein geeigneter Begriff gesucht, mit dem Gedanken, Vorstellungen, Theorien oder andere mit dem Denken und Fühlen des Menschen verbundene Vorgänge und Zustände im Gehirn eines Menschen erfasst werden können.

Bei den Analysen bin ich auf zahlreiche Widersprüche und Probleme in der untersuchten Literatur gestoßen. So werden die Termini selten ausführlich expliziert, mit sehr unterschiedlicher Häufigkeit und in unterschiedlichen teilweise nicht kompatiblen Zusammenhängen verwendet.

Für alle Termini werden ihre Bedeutungen in der Literatur zusammengestellt und kommentiert.

Im Vergleich aller Termini zeigt sich, dass nach den aufgestellten Auswahlkriterien der Terminus „Mentales“ am geeignetsten ist. Zusammen mit seiner Negation, dem Nichtmentalen, wird er in allen Beiträgen als Grundkategorie des Existierenden verwendet.

Analysen zu Wesen und Erscheinung

Es wurde die Bedeutungen und Verwendungen der Wörter „Wesen“, „wesentlich“, „Erscheinung“ und „erscheinen“ analysiert und Schlussfolgerungen für ihre Verwendung als philosophische Begriffe gezogen. Zur Analyse der alltagssprachlichen Verwendung wurde zwei Wörterbücher und zur Analyse ihrer Verwendung in Philosophie und Theologie drei philosophische und zwei theologische Lexika verwendet.

Das Wort „Wesen“ gehört zu den wenigen sehr häufig in den philosophischen Lexika verwendeten Wörtern. Es werden zahlreiche Probleme, diese mit diesem Wort verbunden sind zusammengestellt und diskutiert. Im Ergebnis der Analysen zeigt sich, dass das Wort aus mehreren Gründen nicht als philosophischer Terminus geeignet ist. Es gibt aber zahlreiche Möglichkeiten, die damit verbundenen Intensionen mit alltagssprachlichen Begriffen und Formulierungen zu erfassen. Diese werden an Beispielen erläutert.

Im Ergebnis der Analysen zum Wort „Erscheinung“ wird ein Vorschlag unterbreitet, dieses Wort als philosophischen Begriff zu explizieren. Dazu werden formale und nichtformale Momente des philosophischen Begriffs „Erscheinung“ angeführt.

Analysen zu den Termini Realität und Wirklichkeit

Die Wörter „Realität“ und „Wirklichkeit“ werden häufig in der Alltagssprache und auch in der Philosophie synonym verwendet. Genauere Analysen ihrer Verwendung zeigen aber durchaus teilweise unterschiedliche Bedeutungen. Diese Unterschiede können nur in der deutschen Sprache zum Ausdruck gebracht werden, da es in anderen Sprachen ein analoges Begriffspaar nicht gibt. Während Realität in sich selbst steht, autonom und unabhängig von subjektiven Bedingungen und vom Erkenntnisprozess ist, ist die Kluft zwischen der wahrgenommenen und der tatsächlichen Wirklichkeit ist der Hauptprobleme im gesellschaftlichen Leben und insbesondere in den politischen Debatten der heutigen Zeit.

Der aktuelle Text ist eine Überarbeitung und substantielle Ergänzung des Textes zur Analyse der Begriffe Realität und Wirklichkeit vom 26.5.2021. Mit der von mir entwickelten Kategorie des äußerten Mentalen können zahlreiche bisher ungelöste oder unklare Fragen der Begriffsbildung in neuer Weise bearbeitet werden. Es wird eine ausführliche Explikation der beiden Begriffe angegeben, bei der viele in der Literatur gefundenen Aspekte berücksichtigt werden.