Es wurden geeignete Termini gesucht, um Relationen des Gegensatzes zwischen zwei mentalen oder nichtmentalen Objekten bzw. innerhalb eines solchen Objektes bezeichnen. Dazu wurden die Explikationen und Verwendungen der Wörter Gegenteil, Komplementarität, komplementär, Polarität und Dichotomie in der Alltagssprache, der Philosophie und z. T. der Linguistik untersucht und Übersichten zu den Verwendungsarten erstellt.
Das Wort „Gegenteil“ erwies sich als ungeeignet aufgrund des seltenen Auftretens in philosophischen Texten, fehlender Explikationen, unterschiedlicher Verwendungen und dargestellten Problemen in der Alltagssprache.
Auch die Wörter „Komplementarität“ und „komplementär“ sind nicht geeignet, da sie im Alltag und in der Philosophie nur marginal und in der Philosophie sowie in der Linguistik mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet werden. Die Wörter sind weiterhin sprachlich anspruchsvoll und ihre Bedeutung ist nicht intuitiv zu erfassen.
Auch das Wort „Polarität“ ist aufgrund seiner dominierenden physikalischen Bedeutung in der Alltagssprache, den unterschiedlichen Bedeutungen in anderen Bereichen und der sehr unterschiedlichen Verwendung in der Philosophie sowie auch der Linguistik kein geeigneter Terminus.
Das Wort „Dichotomie“ kann als philosophischer Terminus verwendet werden, der aber eine sehr geringe Anwendungsbreite hat. Von den sehr wenigen Beispielen in den philosophischen Lexika hat sich nur ein einziges als Dichotomie im strengen Sinne herausgestellt.