Es werden folgende Wörter durch Analyse ihrer Bedeutungen in der Alltagssprache, der Philosophie und der Linguistik auf ihre Eignung als philosophische Termini zur Bezeichnung von Gegensätzen untersucht: Antagonismus, Antinomie, Gegenbegriff, Gegenwort, Gegensatzwort, Oppositionswort, Antonym/Antonymie, Gegenteil, Komplementarität, Polarität und Widerspruch.
Insgesamt hat die Analyse ergeben, dass keines der Wörter, teilweise aus unterschiedlichen Gründen, als philosophischer Terminus expliziert werden sollte.
Einer der Gründe ist das sehr seltene oder nicht nachweisbare Auftreten der Wörter in der Alltagssprache und in den philosophischen Texten. Dies betrifft die Wörter Antagonismus, Gegenwort, Gegensatzwort, Oppositionswort, Antonym/Antonymie und Polarität.
Zur geringen Verbreitung in der Alltagssprache kommt bei einigen Wörtern hinzu, dass sie sprachlich intuitiv nicht verständlich sind, wie die Wörter Antinomie, Antonymie, Komplementarität.
Das Wort „Gegenteil“ ist zwar in der Alltagssprache verbreitet und sprachlich verständlich, wird aber unterschiedlich verwendet bzw. interpretiert.
In vielen Fällen hat das Wort im Laufe der Geschichte in der Philosophie unterschiedliche Bedeutungen erhalten und es hat sich keine dieser Bedeutungen intersubjektiv manifestiert. Dies betrifft die Wörter Antagonismus, Antinomie, Gegenteil, Komplementarität, Polarität und Widerspruch.
Einige Wörter sind Fachbegriffe in anderen Wissenschaften und haben dort eine bestimmte Bedeutung, die nicht zu einem philosophischen Begriff verallgemeinert werden kann. Dies betrifft die Wörter Antagonismus (speziell Antagonist in der Literaturwissenschaft, der Medizin und Biochemie), Antinomie in der Logik und Mengentheorie, Gegenwort, Gegensatzwort, Oppositionswort, Antonym/Antonymie und Komplementarität in der Linguistik, Polarität in der Geographie, Astronomie und Physik.
Beim Wort „Widerspruch“ kommt hinzu, dass sich seine dominierenden Verwendungen in der Alltagssprache und in den philosophischen Lexika erheblich unterscheiden, was u. a. durch die wesentlich häufigere Verwendung des Verbs „widersprechen“ in der Alltagssprache seinen Ausdruck findet.
Bei allen Wörtern hat sich gezeigt, dass die Bedeutungen und Verwendungen auch mit dem Wort „Gegensatz“ zum Ausdruck gebracht werden können. Die Wörter sind also auch in dieser Hinsicht verzichtbar.
Bei den Analysen der Wörter wurden sehr viele Beispiele ermittelt und zum Teil nach bestimmten Kriterien strukturiert. Dies spricht für die vielfältigen Verwendungen von Gegensätzen und ihre Bedeutung für die Beschreibung von Zusammenhängen in der Philosophie.
Am Beispiel des Wortes „Unrechtsstaat“ wird die Problematik der Bildung von Gegenbegriffe verdeutlicht. Vorgeschlagen wird eine mögliche Explikation des Begriffs „Gegenbegriff“. Das Wort tritt zwar in der Alltagssprache sehr selten auf, ist aber sprachlich intuitiv verständlich. In der Philosophie gibt es bisher aufgrund der verbreiteten Unklarheiten zu den Begriffen „Begriff“ und „Wort“ keine akzeptable Erklärung des Begriffs.
Veranlasst durch die rein formalen Ausführungen eines Logikers im HWPh, die nicht sinnvolle Verwendung von Wahrheitstafel in der Logik und die unterschiedlichen Bezeichnungen und Schreibweisen werden für fünf Aussagenverbindungen nichtformaler Aspekte zusammengestellt. Dazu gehören insbesondere sprachliche Varianten der Aussageverbindungen, prototypische Beispiele und nichtformale Aspekte der Implikation.
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