Der Text enthält die Ergebnisse einer Analyse von zwei Wörterbüchern der deutschen Sprache und drei philosophischen und zwei theologischen Lexika zu den Bedeutungen und der Verwendung des Wortes „Ereignis“. In der Alltagssprache bezeichnet Ereignis meist einen Vorgang, dessen Verlauf bzw. eines seiner Resultate von Personen oder Personengruppen als etwas Besonderes angesehen wird. In der Philosophie gibt es zahlreiche unterschiedliche und auch gegensätzliche Bedeutungen, die ausführlich analysiert und zusammengefasst werden.
Ich halte es nicht für sinnvoll, Ereignis als eine neue ontologische Kategorie einzuführen, da mit den Kategorien „Vorgang“ und „Zustand“ alles das erfasst werden kann, was unter dem Wort „Ereignis“ in der Literatur diskutiert wird. Diese nicht vorhandene Notwendigkeit einer ontologischen Kategorie lässt es dann auch als sinnvoll erscheinen, wenn in der Philosophie mit dem Wort „Ereignis“ die umgangssprachliche Bedeutung einer personenbezogenen Wertung verbunden wird. Ereignis wäre dann mit dieser Bedeutung kein intersubjektiver Begriff, sondern nur mit Bezug auf Personen oder Personengruppen zu verwenden.
Ein Ereignis wäre damit ein besonderer Vorgang bzw. ein Ergebnis eines Vorgangs, der bzw. das von Personen oder Personengruppen als etwas Besonderes oder Bedeutsames angesehen wird.
An einem Beispiel aus Quante (2020: Philosophische Handlungstheorie) wird gezeigt, dass der so erklärte Ereignisbegriff sinnvoll und konstruktiv ist.
Der Text ist eine überarbeitete Version des Textes vom 05.08.2024.