Das Buch vermittelt einen guten Eindruck vom Denken und Handeln linker Theoretiker und Politiker in Lateinamerika. Es werden die verheerenden Auswirkungen des theoretischen und politischen Versagens der Linken in Russland, insbesondere Lenins, deutlich. Vor diesem Hintergrund ist die konsequente Ablehnung revolutionärer Gewalt und restriktiver staatlicher Maßnahmen gegen die Gegner einer revolutionären Umwälzung verständlich.
Leider verlässt der Autor bei seinen Vorschlägen für eine künftige Wirtschaftsordnung den Boden des Marxismus. Er hält die privatkapitalistische Wirtschaftsweise für effektiver als die nichtkapitalistische und begründet dies mit fragwürdigen Argumenten.
Es wird deutlich, dass die linken Bewegungen und insbesondere die gegenwärtig aktiven Bewegungen in Lateinamerika eine fundierte philosophische Grundlage und realistische Konzepte für eine nachkapitalistische Gesellschaft benötigen, um nicht langfristig zu scheitern.