Zum Anfang der Philosophie
Hegel hat mit seinen Vorschlägen in der Wissenschaft der Logik zum Anfang der Philosophie eine kontroverse Debatte ausgelöst. Bis heute ist die Frage nicht geklärt, wie diese Vorschläge zu bewerten sind. In dem Beitrag wird ein Vorschlag unterbreitet, der an Grundideen von Hegel anknüpft, aber über ihn hinausgeht. Es wird ein neuer Zugang zu den ersten philosophischen Grundbegriffen vorgeschlagen, der auf der axiomatischen Methode beruht, wie sie von David Hilbert am Beispiel der Geometrie begründet wurde.
Es wird die axiomatische Methode in Mathematik charakterisiert, ihre Anwendung auf die Philosophie diskutiert und die Grenzen für einen axiomatischen Aufbau der Philosophie aufgezeigt. Mit einem Axiomensystem werden die Begriffe Existierendes, Noch-nicht-Existierendes, Nicht-mehr-Existierendes, Entstehen und Vergehen axiomatisch bestimmt. Nach einer kritischen Diskussion der bisherigen Kommentare zum ersten Kapitel der Wissenschaft der Logik wird der neue Ansatz mit Hegels Vorgehen verglichen. Erläuternde Beispiele belegen die Konstruktivität des neuen Vorschlags.
Ein Beispiel für das Verwenden von Beispielen in philosophischer Literatur
In diesem Beitrag wird dargestellt, wie in einem konkreten Fall, einem aktuellen Kommentarband zu Hegels Wissenschaft der Logik, mit Beispielen gearbeitet wird. Es werden alle Beispiele als Zitate angeführt, zitierten Beispiele von Hegel werden nur summarisch erfasst.
Auf den analysierten 558 Seiten des Kommentarbandes finden sich in den acht Beiträgen insgesamt nur 25 eigene Beispiele, das sind im Schnitt nur 3,1 pro Beitrag und 4,5 pro 100 Seiten. Weiterhin werden 19 Beispiele von Hegel zitiert. Es ist für mich nicht verständlich, dass in einer Publikation, in der ein sehr anspruchsvoller Text von Hegel kommentiert und erläutert werden soll, eine so geringe Anzahl von eigenen Beispielen auftritt. Die genaue Analyse der Beispiele offenbart weitere Probleme, nur etwa 11 versuchen, zentrale Begriffe Hegels zu erläutern.
Es werden alle auftretenden Wortverbindungen mit dem Wort „Reflexion“ in beiden Bänden der Wissenschaft der Logik zusammengestellt, um zu verdeutlichen, welche unterschiedlichen und teilweise konfusen Begriffsverwendungen bei Hegel auftreten, die erläutert werden müssten. Drei Bedeutungen von „Reflexion“ bei Hegel werden diskutiert.
Hegels Begriffe begreifen – Texte Hegels verständlicher gemacht
Schriften Hegels, insbesondere seine Phänomenologie des Geistes, gehören zu den am schwersten verständlichen philosophischen Texten. Dies liegt zum einen an den äußerst anspruchsvollen Ideen von Hegel, die in diesen Texten zum Ausdruck kommen sollen, aber zum großen Teil auch an der Art und Weise, wie Hegel seine Gedanken äußert. Im Vortrag wird ein Vorgehen zur Analyse philosophischer Begriffe und einige ihrer Ergebnisse vorgestellt, insbesondere zu dem neuen Begriff des entäußerten Mentalen. Am Beispiel eines Absatzes aus der sinnlichen Gewissheit wird verdeutlicht, wie auf dieser Grundlage Texte Hegels in verständlicherer Sprache formuliert werden können. Weiterhin werden die Gedanken von Hegel auf Erkenntnisprozesse in der Wissenschaft und im Alltag angewendet.
Grenzen des Denkens
Viele Menschen sind in bestimmten Gedankengängen gefangen, und kann mit ihnen über einige Fragen nicht diskutieren. Oft spielt das Unterbewusstsein eine unbemerkte Rolle. In dem Beitrag wird das Modell eines Gedankengebäudes vorgeschlagen, mit denen man dieses Phänomen anschaulich erfassen könnte. Weiterhin werden zahlreiche Beispiele für Gedankengebäude angegeben und Überlegungen geäußert, wie man Gedankengebäude beeinflussen oder verändern kann.
Exzerpt zu Schülein und Reitze (2021): Wissenschaftstheorie für Einsteiger
Das bereits in 5. Aufl. erschienene Buch gibt auf 173 Seiten einen Überblick über die Geschichte der Erkenntnis- und der Wissenschaftstheorie. Es werden die Auffassungen von 39 Philosophen, z. T. mit längeren Auszügen aus ihren Werken und Kurzbiografien vorgestellt und zu 27 philosophischen Theorien charakteristische Merkmale angegeben sowie eigene Bewertungen vorgenommen.
Neben einen Überblick zu wesentlichen Inhalten werden zu vielen diskutierten Theorien ergänzende und kritische Bemerkungen zu Auffassungen der Autoren angegeben. Insbesondere wird auch ihr Vorschlag zur Strukturierung von Wissenschaften diskutiert. Schwerpunkte der Bemerkungen sind Überlegungen zum möglichen Einfluss des mathematischen Hintergrunds der Philosophen sowie zu Bezügen zum eigenen Modell eines Gedankengebäudes.
Zitate und Gedanken zu Jaeschke (2004): Zum Begriff des Idealismus
Es handelt sich um einen Beitrag aus dem Sammelband „Hegels Erbe und die Theoretische Philosophie der Gegenwart“, in dem eine Gruppe international renommierter Vertreter der Analytischen Philosophie ihre Auffassungen zur Rezeption von Hegel in ihrer Welt der Philosophie darlegen. Jaeschke ordnet sich als einziger nicht in diese Betrachtungsweise ein und diskutiert im originalen Hegelschen Sinne dessen Auffassungen zum Verhältnis von Idealismus und Realismus. Hegel sah darin keinen Unterschied und Jaeschke erläutert dies mit seinen Worten. Vieles hätte noch viel deutlicher zum Ausdruck gebracht werden können, wenn sowohl Hegel als auch Jaeschke die unterschiedlichen Bedeutungen solcher Wörter wie Wissen, Gegenstand oder Objekt im mentalen und nichtmentalen Sinne unterschieden hätten, was an einem Beispiel verdeutlicht wird.